Magpeds - sind die Magnete eine Alternative zu den Klickpedalen?

Ich liebe es schon immer Testberichte und Erfahrungen zu lesen. Doch manchmal beobachte ich, dass die Tester*innen und Schreiber*innen meiner Meinung nach die Bodenhaftung verlieren. Wahrscheinlich liegt es an der Natur der Dinge. Jeder Mensch der sich über längere Zeit in einem Bereich spezialisiert, immer mehr Erfahrungen sammelt und irgendwann nur noch mit den Top-Produkten umgeben ist, verliert scheinbar die Einsteigersicht und vergisst das Gefühl der ersten Probleme oder Hindernisse. Ich bin ganz sicher, mir passiert das auch, trotz Bemühen und Achtsamkeit.

Umso mehr freue ich mich immer Menschen zu treffen, die gerade einsteigen oder sich gerade auf ein neues Level bringen. Erstmal sprühen sie vor Begeisterung und Lebensfreude, das hält uns jung! Dann ist immer schön und wichtige deren Blick auf die sich immer fortschreitende  Technik und neue Herausforderungen aufzunehmen. Meine Freundin Melanie sprüht gerade vor Fahrradbegeisterung und hat, wie ich finde, ein interessantes Thema entdeckt. Als ich davon mitbekommen habe, bat ich sie sofort einen Gastblogbeitrag zu schreiben. Vielleicht bringt dieser Beitrag euch weiter! Beitrag ab und danke an Melanie!

 

Sonntag: Erste Bike-Tour mit Magnetic Safety Bike Pedals, kurz Magpeds. Ich hatte von einem Bike-Kumpel das erste Mal davon gehört und es klang für mich nach einem perfektem Kompromiss zwischen sportlich hochfahren und trotzdem Trails runter fahren. Ich komme ursprünglich vom schnell und viel hochfahren mit dem Ziel mich auszupowern und zu schwitzen. Runterfahren war nur der Nachhauseweg nach dem Sport, auf normalen Wegen. Trails haben mich lange Zeit nicht interessiert. Corona- und Kurzarbeit-bedingt  bzw. mit der Zeit die ich auf einmal übrig hatte, bin ich mit Nachbarn öfter auf dem Rad unterwegs gewesen und habe mit ihnen das Trail-Fahren entdeckt. Inzwischen bin ich so angefixt, dass ich mir gar  nicht mehr vorstellen kann, normale Wege runter zu fahren. Klick-Pedale sind für mich schon lange Pflichtprogramm, diese kenne ich auch vom Spinning. Deshalb war es keine Option für mich, diese weg zu lassen und auf klassische Flat-Pedals umzusteigen. Dennoch suchte ich nach einer Lösung, um sicher die Trails runter zu fahren. Bisher hatte ich die Pedale kurz vorm Runterfahren gewendet, weil ich eine Seite mit Klicks und eine normale Seite hatte.  Die Magpeds sind ein guter Kompromiss. Sie unterstützen auf dem Weg nach oben - mein Magnet hat eine Zugkraft von bis zu 15 kg vertikal - und sorgen für ein schnelles und einfaches Ablösen des Fußes vom Pedal beim Sturz. Da ich mich mehr und mehr traue und neue Trails ausprobiere, gehören die Stürze einfach auch dazu. Zumindest in meinem Fall. :)

 

Bei Testfahrt Nummer 2 mit Magpeds bemerke ich, dass ein Kritikpunkt sein könnte, dass man die richtige Position braucht auf dem Magnet, um richtig unterstützt zu werden. Das klappt aber, wenn man kurz den Fuß hebt und die Position korrigiert. Ich  persönlich finde das sehr leicht und komme gut damit klar. Um zu Testen, wie gut ich unterstützt werde, habe ich mir heute den Spaß gemacht und bin auf einer Seite mit Magnet und auf der anderen ohne gefahren, ich habe das Pedal einfach jeweils gedreht. Man spürt deutlich die Seite, auf der man ohne Magnet fährt. Ich bin weiterhin zufrieden. Nach Testfahrt Nummer 3, die heute  mehr im Gelände stattgefunden hat  und somit mit ordentlich Dreck unter den Schuhen: Es war kein Problem, das Magnet hat dennoch gut gehalten. Man benötigt übrigens kein spezielles System. Der Magnet kann an jeden normalen Schuh befestigt werden, an den man sonst auch die Klicks montiert. Ich habe  für meine Magpeds reduziert 69,90 Euro bezahlt, der Listenpreis lag bei 99,90 Euro in einem Münchner Sportfachgeschäft.

Mein Fazit nach mal 3 mal fahren: Klickpedale unterstützen den Tritt noch einen Ticken mehr als die Magnete aber diese waren für mich unterstützend genug. Der Magnet ist ordentlich stark, wobei es wichtig ist, dass man die richtige Position auf dem Pedal findet, was aber eine Sache der Übung ist, den Dreh hat man schnell raus. Dafür ist das Verletzungsrisiko auf ein Minimum reduziert und das hat mich - vielleicht auch nur im Kopf - so befreit, dass ich besser runter gefahren bin. Ich bleibe dabei! :)

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Kommentare: 3
  • #1

    Tom Mull (Donnerstag, 29 April 2021 12:41)

    Interessanter Beitrag! Ich kenne das Problem und bin mit den Klick/Plattform Wende-Pedal nicht besonders glücklich. Denke diese Pedale werde ich auch Mal testen.

  • #2

    Micha Bike Service (Donnerstag, 29 April 2021 20:54)

    Danke für dein Feedback! Ich finde es auch spannend und werde es sicher in Zukunft testen. Allein schon als Fortbildung ;-)

  • #3

    Martin (Donnerstag, 29 April 2021 21:01)

    Cool! Behalte ich im Auge :-)